D: 5,95 € *
A: 6,20 €
CH: 8,90 sFr
Erschienen: 14.08.2006
Gebunden, 84 Seiten
ISBN: 978-3-518-41817-8
»& weiß nicht mehr in welcher stadt / ich war ich bin ich werde sei / so wie es jetzt am anfang war / gebet & uhrzeit sind verlegt / / 1 datum hinter glas. So könnte es gewesen.« Der Schreibnomade José Oliver ist auf steter Wörterreise. Ägypten, Dubai, Spanien, Slowakei, Schweiz, Niederlande, Litauen und immer wieder zurück zum Ausgangspunkt, in die fremde Heimat Schwarzwald, in den Zwischenraum zweier Sprachen, zum Glauben, in die Kindheitserinnerungen. Und das lyrische Ich notiert als unbestechlicher Fahrtenschreiber die Wahrnehmungsgeschwindigkeit in ihren Schwankungen, die Unhaltbarkeit der Bilder, grenzzerfließende Begegnungen, das Verhältnis von Zeit und Weg; Wiege, Baum und Kreuz – das Alphabet der Hölzer.
»Der nomadische Heimatdichter José Oliver weiß genau, wie erfaßbar uns die ganze Welt und wie unverständlich uns das benachbarte Tal erscheinen kann. Dies ist das Privileg großer Dichter.«
: beobachte
1 mädchen mit roten schuhen
& entengeräusche 1 entenzunge
obsidiangrüne augen. Beobachte
den landschritt geht an land /
wird von der mutter aus dem rad-
anhänger gehievt / geht vierbeinig geht
mit 1 mutterstütze. Beobachte
in die schritte eingewoben / verschnürt
atemzöpfe 1 schwere zartheit
1 augenfroh
1 engelsgestalt der haare. Über allem
1 lebensgegend
»José F. A. Oliver ist eine singuläre Erscheinung unter den heutigen deutschsprachigen Dichtern.« Joachim Sartorius, Süddeutsche Zeitung