Wortvor, ähm…Vorwort
Lätz om Bändel: Fasent sich de Wohn. Nicht logisch nachvollziehbar, aber in jedem Sinne aller Sinne uugloge wahrhaftig. S isch halt e so, nit oifach so. Wie anders als mit der schulterzuckenden Bemerkung Fasent isch Fasent ließe sich dem Außerheimischen auch nur andeutungsweise vermitteln, dass von der 5. Jahreszeit keiner wirklich verschont bleibt. Ob er sich nun das Narrentreiben mit all seinen irdischen Konsequenzen einverleibt, verstaunt die Augen im Viereck rumdräht oder aber schier fluchtartig dem Halligalli unter der Burg für ein paar Urlaubstage die kalte Winterschulter zeigt : Berührt wird ganz bestimmt jeder im Bändele-Städtle. Das schwör bei Fuße mit gekreuzten Fingern. Zu erklären ist die geheime Leidenschaft der Narrenseele dennoch kaum, nu devu verzelle kenne selle, die`s tolldreist-wunderfitzig packe duet. Vom Schmutzige Dunnschdig bis zum Aschermittwoch steht Hausach mehr als nämlich Kopf. Lustpure Lust an der Lust: Schlupfwinkliger Ohnsinn.Von Latsche zu Latsche…
Die ritterlichen Ahnherren auf der Burg zu Huse, denen der erste Festschmaustaumel bei verwegenen Feiern zugeschrieben wird, hätten es im 15. Jahrhundert sicherlich nicht für möglich gehalten, dass das närrische Fieber im Weltenlauf der Zeit immer mehr Menschen anstecken würde und sich irgendwann sogar zur Wunderkur des gesamten Ortes mausern sollte. Wenn das Häs abgestaubt und sich der erste Narrenmarsch im Ton vergreift und dennoch klingt und stimmt, dann hat der Alltag Rast, verschellen für ein paar erholsam-müde Stunden die Glockenrhythmen der Husacher Hansele das innere Gezeter um Pflichten und Leistungsdruck, schlurfen mit den ausgelatschten Strohschuhen der Spättlemadlee die Sorgen um ein paar extra-ordinäre Wunschpegel gelassener durch unsere Straßen und Gassen. Die Fantasie erfindet ein Reizgeflüster im Überfluss, schlägt den Takt der Unentwegten und streut Farben ins Gemüt, die Purzelbäume schlagen und mit ihren Füßen einen Kopfstand fabrizieren. Hand aufs Herz: Dieser überbordenden Fantasie der Närrinen und Narren in unserem feinen Städtle und den wundersamen Kapriolen ihrer Marotten ist dieser erweiterte Codex gewidmet…
Der Hausacher Narrencodex ist über die Freie Narrenzunft Hausach zu beziehen und kostet 19,90 Euro (www.narrenzunft-hausach.de)