José F.A. Oliver

José F.A. Oliver


Werke


In jeden Fluss mündet ein Meer

José F. A. Oliver

In jeden Fluss mündet ein Meer

Essays

ca. 100 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: 24,00 € (D) | 24,70 € (A)

ISBN: 978-3-7518-0950-4

In jeden Fluss mündet ein Meer

In seinem dritten Essayband steigt der Lyriker José F. A. Oliver in die Flüsse seiner Sprachen. Er weiß, dass alles fließt, und dass dies immer auch Zuversicht bedeutet. Ausgespannt zwischen mindestens zwei Sprach- oder Sprechkulturen und den filigran skizzierten Visionen ins mögliche Zusammenleben einer sich immer wieder überraschend erneuernden Gesellschaft, fertigt er utopische Skizzen an, die in jedem Satz das Vergangene als Fährten in die Zukunft aufschimmern lassen. Ein Spurenfund, der das Heutige meint und eint und sich in dem, was war, vielstimmig kristallisiert. Worte bergen Orte. Orte lassen Worte mäandern. »W:orte«, wie sie José F. A. Oliver bisweilen bezeichnet. Sie lotet er hoffnungsfroh aus, sodass im mehrkulturellen Klang und seinen Rhythmen Bilder hörbar, Träume und Räume geschöpft werden, Rettungsinseln im Fluss aus Migrationsgeschichten, nomadisch unterwegs zu sich selbst, aber darum nicht weniger denjenigen zugewandt, die sich dieser verdichteten Kurzprosa annehmen.

José F. A. Oliver, 1961 in Hausach geboren, ist Dichter, Essayist und Übersetzer. Oliver ist Gründer und Kurator des Literaturfestivals Hausacher LeseLenz und seit 2022 Präsident des PEN Zentrums Deutschland. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Basler Lyrikpreis 2015 und dem Heinrich-Böll-Preis 2021. Zuletzt bei Matthes & Seitz Berlin: I21 Gedichte aus Istanbul, 4 Briefe und 10 Fotow:orte sowie wundgewähr. Gedichte.

ANDALEMANIA


ANDALEMANIA

José Francisco Agüera Oliver (Hausach, Alemania, 1961) esautor de unos veinte libros de poesía y de ensayo y es una de las voces poéticas más reconocidas de la literatura contemporánea en alemán.

    

Gracias a lecturas públicas y talleres dentro y fuera del país (como profesor invitado en el MIT de EE.UU., por ejemplo, o como poeta laureatus en Dresde, El Cairo o Estambul), este hijo de migrantes ma­lagueños, y nacido en plena Selva Negra, puede vivir de su escritura. Además, José F. A. Oliver también traduce poesía del español al ale­mán y viceversa.

Entre las becas y premios que ha recibido en los últimos años desta­can el Premio Adelbert von Chamisso de la Fundación Bosch, el Premio Baden-Württemberg de Cultura (2007) y el Premio Heinrich Böll de la ciudad de Colonia (2021) por su obra publicada hasta ahora, así como la Orden del Mérito de la República Federal Alemana (2022).


    Desde hace más de veinticinco años coordina el festival LeseLenz en su ciudad natal. Y, desde 2022, es presidente del PEN Club alemán.


Este hijo de emigrantes andaluces es una de las voces poéticas mas notables de Alemania. El erotismo, el amor y la muerte tienen una gran presencia en su obra.

Ciro Krauthausen, El País


Estamos ante un talento de categoría propia, ante un poeta de una dignidad completamente independiente, ante un escritor de rara se­riedad. Oliver da a las palabras un peso propio o las toma por su propio sentidode tal manera que su contenido se transporta con la ligereza de las alas de una mariposa.

Fritz J. Raddatz, Die Zeit


El poeta enmarca su poesía con el canto jondo y deja que la hermosa voz se sumerja en la melancolía o alcanza tonos casi sacrales.

Katja Möhrle, Frankfurter Allgemeine Zeitung


Aquí, donde el sentido, la música y la imagen se unen en una forma anclada en la voz, en el cuerpo de la voz, el poema promete ven-cer y perdurar.

Joachim Sartorius, Die Welt


José Oliver no es un escritor de versos y topó-grafo del mundo, es poeta y se deja topogra-fiar por el mundo hasta que este se le hace fí-sico como tierra de ojos y oídos. Ahí es donde su poema echa raíces y crece hacia nosotros, como solo ocurre con los grandes poetas, que se reconocen por su lenguaje.

Christoph W. Bauer, Der Standard



zum Wandern – Hölderlin, theurer Freund

20 Gedichte und ein verzweifeltes Lied

José F.A.Oliver & Mikael Vogel

Schiler & Mücke

Sprache: Deutsch

1. Aufgabe (2020)

Klappenbroschure

64 Seite

ISBN: 9783899301939

Verfügbatkeit: sofort lieferbar

Preis: 15,00 €

zum Bleiben, wie zum Wandern – Hölderlin, theurer Freund

Iist Poesie im Widerstand. 
Eine Hommage aus dem Eigenen ins Fremde und umgekehrt. Ein lyrisches Gespräch zweier Dichter­freunde, die in Hölderlin einen gemeinsamen Komplizen finden.

José F.A. Oliver und Mikael Vogel begegnen sich anlässlich Hölderlins 250. Geburtstags zwischen Rückhalt und Zerbrechlichkeit der W:orte. Sie spüren mit ihren Gedichten Hölder­lins Wanderung nach Bordeaux und dessen rätselhafter Rückkehr in die Heimath auf. Treffen sich davor und danach in den Versen und Briefen eines Weggefährten, dessen Stimme politischer und aktueller nicht sein könnte.

José F.A. Oliver geb. 1961 in Hausach (Schwarzwald), ausgezeichnet u.a. mit dem Basler Lyrikpreis (2015), ist Kurator des von ihm initiierten Literaturfestivals Hausa­cher LeseLenz.

Mikael Vogel geb. 1975 in Bad Säckingen, lebt in Berlin. Er begann 1994 in Seattle eine Schreibexistenz, arbeitete in Paris, Tübingen, Freiburg zu­erst an Prosa und widmet sich seit


wundgewähr

wundgewähr.

Gedichte.

Hardcover mit Schutzumschlag

224 Seiten

Erschienen am 12. April 2018

ISBN: 978-3-95757-565-4

Preis: 24,00 € (D)

           24,70 € (A)

           30,40 SFR (CH)

wundgewähr

In seinem neuen Buch mit dem programmatischen Titel wundgewähr packt José F. A. Oliver, „wort & welt im ohr“, seinen „rucksack“ aus. Sanfte Erdbeben mit jedem Wort. Wie in einem Ruck lässt der „nomadische Heimatdichter“ (Ilija Trojanow) alle Zeichen aus dem Sack, um sie wundgemäß neu zu setzen. Mit „wundgewähr“: wahrhaft, unverstellt, sachgemäß. Wo es doch darum geht, auf den poetischen Fährten, die sich in jedem Wort auftun, den kontinuierlichen Widersprüchlichkeiten am

Leben nachzuspüren. Schreiben mit „messer & gabel & schere & licht“. Nach Belieben ist Oliver das Kind, das mit den Sprachen spielt. Er stibitzt sie, wie das Kind die ihm verwehrten Instrumente. Aber Oliver lässt die Sprachen nicht feiern, er gibt sich keinen Sprachspielen hin, er macht aus ihnen lauter Spielsprachen. Bald humorvoll, bald zornig, auch ironisch, mitunter bitter und oft ohnmächtig, zuweilen mit »m:acht« und immer mit Bedacht verleiht er den Wörtern »weltbiss«, um »die welt mit sätzen zu verbessern« und in Gegenwart des Todes »die niederkunft der wundgewähr / aus welken & w:erden« zu verkünden.

Sandscript

Sandscript

21 Gedichte aus Istanbul 4 Briefe & 10 Fotoworte

Reihe: Dichtung

94 Seiten, Hardcover (bedruckter Schutzumschlag)

Erschienen: 2016

ISBN: 978-3-95757-283-7

Preis: 19,90 €

21 Gedichte aus Istanbul

Istanbul: Arbeitslosigkeit, schleichende Islamisierung, Probleme mit den Minderheiten, die syrischen Flüchtlinge, das Spannungsverhältnis zu Avrupa, der nicht so ferne Krieg in Afghanistan, die Unterdrückung in Ägypten oder, ganz nah, die Niederschlagung der Aufstände rund um den Gezi-Park. Oliver wurde Zeuge dieser »hoffnungswut«. Dieses kaleidoskopische Buch ist eine sinnliche Reise in die unfassbare Stadt am Bosporus – »menschenatlas voller wirklichkeiten« –, die Oliver in den Worten verdichtet : »im einsamkeitstaumel ein plural der dinge«.

Pressestimmen

»Ein Kaleidoskop, das immer wieder neue Bilder einer sinnlichen Reise durch Istanbul entstehen lässt.«

– Claudia Ramsteiner, Offenburger Tageblatt

»Wortbunt im Plural der Dinge taumelnd – Diesen Wahrnehmungen aus der Stadt am Bosporus entspricht die Form, ein Nebeneinander von Gedicht, Brief, Prosa, Photographie, die sich manchmal berühren, überschneiden, ansonsten aber eher gegenseitig erhellen als redundant wiederholen. José Oliver geht nicht mit groß auftrumpfender Entdecker- und Erklärergeste durch die Stadt, überläßt sich vielmehr dem Treiben und der Wirkung der Umgebung, hingegeben der Vielzahl der Eindrücke, genau registrierend, meist auf unmittelbares Urteil verzichtend. Das Verstehen des Fremdartigen, des Disparaten, das Verständnis für ein Land, in dem einiges durchaus europäisch anmutet, anderes wiederum ganz und gar nicht, ist Olivers dichterischer Zugang — einer, der allemal die luzidesten Früchte trägt. In atemlosem Stakkato werfen sich die Gedichte kopfüber ins Getümmel, schichten preziose Worte auf- und nebeneinander, so wie sich Geschichte & Gegenwart ständig überlappen, ergänzend und widersprüchlich.«

– Jürgen Brôcan, Fixpoetry


»Vordergründig Alltägliches und brisant Politisches bilden ein Amalgam, das beim Leser einen konkreten und berührenden Eindruck hinterlässt.«

– Monika Rihm, allmende


Fremdenzimmer

Fremdenzimmer 11 Essays und ein Postscriptum Mittleres Format,

Hardcover mit Schutzumschlag Geb.,

119 Seiten

Erschienen: 2015

ISBN: 978-3-86337-075-6

Preis: 16,90 €

Fremdenzimmer

»Fremdenzimmer« erzählt von der Liebe zu den Worten, mit der eine zunächst fremde Welt

sich mehr und mehr öffnen, befreifen und bewundern lässt.

In Zeiten, als »Integration« noch ein Fremdwort war, wuchs ein kleiner Junge, dessen Eltern aus dem armen Andalusien ins reiche Badnerland gekommen waren, mitten im Schwarzwald auf, in einer Welt, die er sich, da sie freundlich zu ihm war, Tag für Tag mehr zu eigen machte. Alle Erfahrungen waren zugleich Spracherlebnisse, das Eintauchen in Sprache offenbarte einen Kosmos, in dem die Menschen, die Natur, die Regeln des Lebens, Lieder und Gerüche ihre Bedeutung erhielten. Und Sprache – insbesondere die Herzenswärme des Alemannischen – schenkte Jose Oliver das Gefühl von Heimat, Geborgenheit, »Integration«.

»Der nomadische Heimatdichter José Oliver weiß genau, wie erfassbar uns die ganze Welt und wie unverständlich uns das benachbarte Tal erscheinen kann. Dies ist das Privileg großer Dichter.« – Ilija Trojanow

HEIMATT


Verlag Hans Schiler

Sprache: Deutsch

1. Auflage (2015)

Hardcover, 112 Seiten

ISBN: 9783899300314

Pris: 18.50 €

HEIMATT

frühe Gedichte

Von Ilija Trojanow ausge­wählte Gedichte aus der frühen Schaf­fens­phase – den 1980er und 1990er Jahren – des Adel­bert-von-Chamisso-Preis­trä­gers José F.A. Oliver, der 2015 auch mit dem Basler Lyrik­preis ausge­zeichnet wurde. Mit einem einlei­tenden Text von der Bach­mann-Preis­trä­gerin Nora Gomringer und mit einem Gespräch zwischen José F.A. Oliver und Ilija Trojanow über Poesie und Poeto­logie, Migran­ten­li­te­ratur, Fremd­sein und Heimat, die deut­sche Lite­ra­tur­kritik und Asyl- und Gast­ar­bei­ter­po­litik.


Gastling


Verlag Hans Schiler

Sprache: Deutsch

2. Auflage (2015)

Broschur, 102 Seiten

ISBN: 9783899300345

Preis: 16.00 €

Gastling

Neuaus­gabe des zuerst 1993 im Verlag Das arabi­sche Buch erschie­nenen Gedicht­bandes, der geprägt von der Ausein­an­der­set­zung des Autors mit den frem­den­feind­li­chen Über­griffen im Deut­sch­land der

Nach­wen­de­zeit der frühen 1990er Jahre.

José F.A. Oliver, anda­lu­si­scher Herkunft, wurde 1961 in Hausach im Schwar­z­wald geboren und lebt dort als freier Schrift­s­teller. Für seine dich­te­ri­schen Arbeiten erhielt er 1989 das Lite­ra­turs­ti­pen­dium der Kunst­s­tif­tung Baden-Würt­tem­berg e.V., 1994 das Aufent­haltss­ti­pen­dium des Berliner Senats im Litera­ri­schen Collo­quium Berlin. 2001 war er Stadt­sch­reiber in Dresden. 2002 Gast­pro­fessor und write­rin­re­si­dence am MIT (Cambridge, USA). 2004 Stadt­sch­reiber in Kairo. 2007 Chamisso-Poetik-Dozentur an der TU Dresden. 1997 ist er mit dem Adel­bert-von-Chamisso-Preis ausge­zeichnet worden. 2007 erhielt er den Kultur­preis des Landes Baden-Würt­tem­berg. 2009 den Thad­däus-Troll-Preis. 2012 den Joachim-Ringel­natz-Preis. 2013 erhielt er das Stipen­dium der Kultu­ra­ka­demie Tarabya in Istanbul.

José Oliver ist Kurator des 1998 von ihm ins Leben geru­fenen Lite­ra­tur­festes Hausa­cher Lese­Lenz. Er hat gemeinsam mit dem Lite­ra­tur­haus Stutt­gart die Schreib­werk­stätten für Schulen entwi­ckelt, die die Sprach­sen­si­bi­lität von Kindern und Jugend­li­chen fördern und ihr Verständnis für den Umgang mit Lite­ratur erwei­tern sollen.

LORCA sorpresa, unverhofft Oliver

Federico García Lorca sorpresa, unverhofft

Ausgewählte Gedichte 1918-1921

Einschreibungen und Irritationen von

José F.A. Oliver

Mit Zeichnungen von Federico García Lorca

42 Seiten, Broschur – hochroth Verlag

Berlin 2015

Preis: 8 €

ISBN: 978-3-902871-64-0

LORCA sorpresa, unverhofft Oliver

Auf ein paar Vorw:orte

Wundersamer Akt der Übersetzung! Oder sollte ich lieber konstatieren wundersamer Akt eines zweiten, dritten, vierten, gar ins Unendliche mutierenden Originals? Einer sich die Freiheit nehmenden und sich ständig erneuernden Nachdichtung ins Eigene? Gleich in mehrfacher Hinsicht die Gewissheit eines schier erotischen Wahnes der Nähe?  Worte aus Annäherungen und Berührungen? Mit Haut und Haaren? Und meint doch immer auch die Seele, dies Näherkommen, Nahsein. Mit Haut und Haaren Seele. (Seele, altes Wort, und nicht zu erreichen.) Die Gewissheit, letzten Endes, der tat-sächlichen Unmöglichhaft, Fähre zu sein und über zu setzen. Wie der Begriff des Uferwechsels die Vorstellung zu bebildern sucht und gleichzeitig in jener heutigen Metapher zu schreibleben, für die Yoko Tawada vor nicht all zu langer Zeit die japanisch-deutsche Erkenntnis der „Überseezungen“ (er)fand. Bis hin zu dem Verdikt des wahlverwandten Wortgeschwisterpaares (in meinem Fall stiefbrüderlich natürlich) „traductor/traídor“ (Im italienischen Original, wenn ich mich recht entsinne, als traduttore/traitore formuliert).  Irgendwo dazwischen Lorca. Lost in translation. Und irgendwo dazwischen: ich.  Lost in translation. Nicht minder verloren. Zwei, die sich fanden. Nur dass der Gesang nicht mehr gegenseitig sein kann. Der Tod liegt dazwischen. Auch in mehrfacher Hinsicht. Im Spanischen weiblich, im Deutschen männlich. La Tod, el muerte. Lediglich das Sterben, so will mir einleuchten, hat kein Geschlecht: „Cuando yo muera/wenn ich sterbe“. Einst, dereinst, irgendwann… Am meisten machen mir die Artikel zu schaffen: la muerte/der Tod; el mar/das Meer; el amor/die Liebe, etc. und: die Interpunktion. Das Innehalten im Spanischen folgt anderen Verhältnissen. So wie die Klein- oder Großschreibung Prioritäten setzt. Wie dem auch sei, Sie werden es von Gedicht zu Gedicht beurteilen können, dürfen. Ich lade Sie ein, dem Atem zu folgen, der den Ursprungstexten Lorcas auf der verhängnisvollen Spur ist.

„Aber was“, schrieb Federico García Lorca, „was soll ich über die Poesie (Lyrik? Dichtung? Anm. des Übers.) sagen? Was über jene Wolken, jenen Himmel? Du wirst verstehen, dass ein Dichter ( un poeta, Anmerk. des Übers.) nichts über die Poesie sagen kann. Das überlasse den Kritikern und den Professoren. Aber weder du noch ich, noch irgendjemand, keiner weiß, was die Poesie (Lyrik, Dichtung, Anmerk. des Übers.) ist. Hier ist sie: schau.“ Ich könnte im Lorca schauenden Sinne deshalb sagen, was soll ich von der Übersetzung sagen? Hier ist sie: horch!

Wenn ein Gedicht eine Partitur ist, dann höre ich das zu Sagende, und horche ihm nach. Und ich sage es auf meine Weise (weiter). Lorca als Pate. Er spricht, sagt vor; ich höre zu, horche nach, interpretiere. Indem ich interpretiere, variiere ich. Variationen auf seine Themen. Auf s:ein großes Thema: El amor. Der Liebe. La Muerte. Dem Tod. Gab es nicht irgendwann die Tödin? Nach und heutig, will ich schreiben. In der Freiheit, nicht nur die Worte her und fortklingen zu lassen, die das Andalusisch-Spanische niemals verlassen werden, die zurückbleiben am einen Ufer von Sprache und doch danach drängen, in die andere Sprache zu reisen; in der anderen Sprache ankommen, ohne auf Dauer bleiben zu wollen. Der Wunsch, ans Ufer einer anderen Sprache zu gelangen. Ins Deutsche, beispielsweise. Genauer gesagt, in m:ein Deutsch, das nicht das Deutsch derjenigen ist, die Lorca bis dato „über-setzt“ haben. Denn mein Deutsch hatte immer m:ein andalusisches Gehör. Das ist noch keine Gewähr, aber eine unerhörte Mitgift, den Variationen zu vertrauen. Mache ich aus „amor“ die Liebe, die Geliebte, den Geliebten? Und wenn ich es mache, darf ich das?

Wir scheinen heute meer über Lorca zu wissen. Ich meine ihn zu hören, auch in dem, was er nicht sagend gesagt hat. Und ich glaube, dass ich ahnenweiß, was er über-setzt hat, als er schrieb, was er nicht sagen konnte, durfte. Wenn Lorca schreibt, dass das Meer (el mar) „lächelt“, dann bin ich mir wirklich nicht sicher, wo das Lächeln aufhört und ein Grinsen beginnt. Ein Grinsen, das meer „begehrt“ als ein Lächeln es jemals insinuieren könnte. El mar sonríe ist in der deutschsprachigen Variante eines Meeres, das lächelt, nicht wirklich aufgehoben. Oder doch? Ich habe mich schließlich für das Lächeln entschieden und nicht für das Grinsen: Das Meer lächelt. Dabei ist es der Meer, der lächelt. Ich sehe das Grinsen. Es ist ein männliches Grinsen.

Mit den hier vorgelegten Variationen will ich Öl ins Feuer gießen. Lorca sprach auch vom Feuer als er schrieb: „Yo tengo el fuego en mis manos. Yo lo entiendo y trabajo con él perfectamente, pero no puedo hablar de él sin literatura.“ Ich habe das Feuer in meinen Händen. Ich verstehe es und arbeite auf eine perfekte Art und Weise mit ihm, aber ich kann nichts darüber sagen – ohne Literatur. Diese Sätze Federicos greifen in meine: Das gesungene Wort hört nicht (immer) auf die Flamencogitarre, aber die Finger des Gitarrenspiels sehr wohl auf die Brüche derjenigen, die singen.

Ich weiß, eines Tages werde ich diese Annäherungen erneut variieren.

Lyrisches Schreiben im Unterricht


Lyrisches Schreiben im Unterricht


fahrtenschreiber

D: 12,00 €

A: 12,40 €

CH: 17,90 sFrErschienen: 15.03.2010

edition suhrkamp 2604, Broschur, 135 Seiten

ISBN: 978-3-518-12604-2

fahrtenschreiber

»& weiß nicht mehr in welcher stadt / ich war ich bin ich werde sei / so wie es jetzt am anfang war / gebet & uhrzeit sind verlegt / / 1 datum hinter glas. So könnte es gewesen.« Der Schreibnomade José Oliver ist auf steter Wörterreise. Ägypten, Dubai, Spanien, Slowakei, Schweiz, Niederlande, Litauen und immer wieder zurück zum Ausgangspunkt, in die fremde Heimat Schwarzwald, in den Zwischenraum zweier Sprachen, zum Glauben, in die Kindheitserinnerungen. Und das lyrische Ich notiert als unbestechlicher Fahrtenschreiber die Wahrnehmungsgeschwindigkeit in ihren Schwankungen, die Unhaltbarkeit der Bilder, grenzzerfließende Begegnungen, das Verhältnis von Zeit und Weg; Wiege, Baum und Kreuz – das Alphabet der Hölzer.

»Der nomadische Heimatdichter José Oliver weiß genau, wie erfaßbar uns die ganze Welt und wie unverständlich uns das benachbarte Tal erscheinen kann. Dies ist das Privileg großer Dichter.«

Ilija Trojanow


Mein andalusisches Schwarzwalddorf

D: 9,00 €

A: 9,30 €

CH: 13,50 sFr

Erschienen: 30.04.2007

edition suhrkamp 2487, Broschur, 136 Seiten

ISBN: 978-3-518-12487-1

Mein andalusisches Schwarzwalddorf

»Denn gleich dahinter, hinter dem Waldbergigen, hinter der Dämmerlinie der schweren, schwarzgrünen Tannen, lag Andalusien. Auch für mich.« Im Jahr 1960 kamen José F. A. Olivers Eltern auf der Suche nach Arbeit aus Málaga nach Deutschland und zogen in eine kleine Stadt im Schwarzwald. Dort wuchs er auf, als Andalusier und Alemanne zugleich. Erinnerungen an den Vater, die Strohhutfabrik, die Hausacher Spättlemadlee, die Fasent der Kindertage verdichten sich in seinen Essays und Texten zu Bildern eines Ortes, den es nicht geben kann und dennoch gibt, eines andalusischen Schwarzwaldes. Als Dichter zwischen den Kulturen, zwischen den Sprachen gibt Oliver Auskunft über die Erfahrungen eines »Gastarbeiterkindes«, dessen poetische Sensibilität der Zweisprachigkeit entspringt: »ich, Wortmensch Erde, will Sprachen wie Gastgeber Freunde.«

José F.A. Oliver, geboren 1961 in Hausach im Schwarzwald. Seine Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt. Im Herbst erscheint der Gedichtband unterschlupf.

unterschlupf

D: 5,95 € *

A: 6,20 €

CH: 8,90 sFr

Erschienen: 14.08.2006

Gebunden, 84 Seiten

ISBN: 978-3-518-41817-8

unterschlupf

»& weiß nicht mehr in welcher stadt / ich war ich bin ich werde sei / so wie es jetzt am anfang war / gebet & uhrzeit sind verlegt / / 1 datum hinter glas. So könnte es gewesen.« Der Schreibnomade José Oliver ist auf steter Wörterreise. Ägypten, Dubai, Spanien, Slowakei, Schweiz, Niederlande, Litauen und immer wieder zurück zum Ausgangspunkt, in die fremde Heimat Schwarzwald, in den Zwischenraum zweier Sprachen, zum Glauben, in die Kindheitserinnerungen. Und das lyrische Ich notiert als unbestechlicher Fahrtenschreiber die Wahrnehmungsgeschwindigkeit in ihren Schwankungen, die Unhaltbarkeit der Bilder, grenzzerfließende Begegnungen, das Verhältnis von Zeit und Weg; Wiege, Baum und Kreuz – das Alphabet der Hölzer.


»Der nomadische Heimatdichter José Oliver weiß genau, wie erfaßbar uns die ganze Welt und wie unverständlich uns das benachbarte Tal erscheinen kann. Dies ist das Privileg großer Dichter.«


: beobachte

1 mädchen mit roten schuhen

& entengeräusche 1 entenzunge

obsidiangrüne augen. Beobachte

den landschritt geht an land /

wird von der mutter aus dem rad-

anhänger gehievt / geht vierbeinig geht

mit 1 mutterstütze. Beobachte

in die schritte eingewoben / verschnürt

atemzöpfe 1 schwere zartheit

1 augenfroh

1 engelsgestalt der haare. Über allem

1 lebensgegend

»José F. A. Oliver ist eine singuläre Erscheinung unter den heutigen deutschsprachigen Dichtern.« Joachim Sartorius, Süddeutsche Zeitung

طقوس-النورس

finnischer wintervorrat

D: 7,50 €

A: 7,80 €

CH: 11,50 sFr

Erschienen: 28.03.2005

edition suhrkamp 2397, Broschur, 101 Seiten

ISBN: 978-3-518-12397-3

finnischer wintervorrat

Er sieht genau hin, er hört genau hin und findet das ungehörte, unerhörte Wort, das Sprache und innerste Erfahrung zur Übereinstimmung bringt. Oliver klopft die Worte ab, um ihnen einen Laut wiederzuschenken, den sie irgendwann verloren haben.“

Joachim Sartorius

nachtrandspuren

D: 9,00 €

A: 9,30 €

CH: 13,50 sFr

Erschienen: 26.08.2002

edition suhrkamp 2307, Broschur,

115 Seiten

ISBN: 978-3-518-12307-2

nachtrandspuren

Fernab vom alltäglichen Wortge- und -verbrauch schafft José F.A. Oliver, Chamisso-Preisträger von 1997, Klanggehäuse, in denen sich die Laute scheinbar spielend zu neuen Bedeutungen zusammenschließen. Die Gedichte sprechen vom Unterwegssein und vom Ankommen, von einer Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, vom Pulsen im »sprachherztakt«. Olivers sprachmagische Gedichte wollen »uns lösen / vom schweren zungenschlag«, also von der tagtäglichen Sprache und zurückführen zu ihrem eigentlichen Ursprung: dem Klang.

Der 1961 geborene Lyriker andalusischer Herkunft, aufgewachsen im Schwarzwald, moduliert die Sprachpartikel auf immer überraschende Weise; mit feinem Sensorium spürt er den Faltenwürfen der Wörter nach und stößt dabei auf bislang Ungehörtes. »José Oliver hat seine Poesie ganz tief in die deutsche Sprache eingeschrieben, eingegraben, ja, die deutsche Sprache mit ihr umgegraben«, schrieb Harald Weinrich.

fernlautmetz

D: 3,95 €

A: 4,10 €

CH: 5,90 sFr

Erschienen: 25.09.2000

edition suhrkamp 2212, Broschur,

128 Seiten

ISBN: 978-3-518-12212-9

fernlautmetz

José F. A. Oliver, andalusischer Herkunft, 1961 im Schwarzwald geboren, wo er auch heute lebt, schreibt leidenschaftliche und zugleich stille, eindringliche Gedichte in einem ganz eigenen Ton. Traditionsbewußt und visionär erkundet er die Welt, die Sprache, den Flamenco. Daß er seine Texte auch singt und sich selbst auf der Gitarre begleitet, weiß jeder, der den Autor erlebt oder etwa eine CD gehört hat. Zweisprachig aufgewachsen, hat er ein feines Gehör für die Zwischentöne, für die Differenz.

ideen

sind unter

krieg und frie

den immer

gestiftet wie leer-

zeilen da:zwischen

»Wir haben es zu tun mit einem Talent von eigenem Rang, mit einem Dichter vollkommen selbständiger Dignität, mit einem Schritfsteller von seltenem Ernst. Oliver gibt den Worten ein Eigengewicht – oder nimmt sie bei ihrem Eigensinn -, daß Inhalte mit der Leichtigkeit von Schmetterlingsflügeln transportiert werden.« Fritz J. Raddatz, Die Zeit.

 

Joachim Sartorius über fernlautmetz

im wort sei klangherkunft/ laut-

vermächtnis


Der Zyklus fernlautmetz, Teil eines umfangreichen Lyrikbandes, besteht aus zwanzig Gedichten. Das Eröffnungsgedicht und die beiden Gedichte, die den Zyklus beschließen, haben den Schwarzwald als Hintergrund, wo José Oliver seit seiner Geburt lebt und arbeitet. Sie sprechen von der Natur, von den Jahreszeiten und wie man – wandern, wahrnehmend, lauschend – ein bislang ungehörtes, unerhörtes Wort auffindet wie zum Beispiel »blättersandlicht«.

Diese Gedichte rahmen siebzehn Reisenotizen ein, wortfotos, meist ungemein verdichtete Städteportraits – von Bogotá, Lima, La Paz, La Habana. Mexiko City-, die auf einer Fahrt durch Lateinamerika entstanden sind und den Kern des Zyklus bilden. Diese Reise war für José Oliver, dessen

Eltern aus Andalusien stammen, auch eine Reise zurück in die Muttersprache. Un baúl de los recuerdos wird in das deutsche Gedicht geholt. Duende – ein für den Musiker Oliver zentraler Begriff und Titel eines früheren Gedichtbandes – findet er wieder im dicoré, dicoré der Ayoreo, und ›la mar‹ wird zur meerin. Er will, wie er an einer Stelle sagt »entzingeln das schweigen, der Ort erspuren und hautspüren«, er will den Laut bearbeiten – wie ein Steinmetz den Stein, so will er den Laut, den er aus der Ferne/in die Ferne vernimmt, zu Wortreihung, zu Sprache fügen.

Es gibt Gedankenlyrik, es gibt Gedichte vom Körper, es gibt Gedichte-mit-den-Augen. Wenn ich Olivers Lyrik definieren müßte, dann würde ich sagen, er holt über die Klangherkunft der Worte und dann, an zweiter Stelle, über die Augen die Welt herein. Wer die gleichnamige CD gehört hat, weiß, daß Klang, Melodie, Rhythmus für Oliver den Ausgangspunkt des Schreibens bilden – dann setzt die Suchbewegung ein, schneidet Bilder, überrascht Gedanken, schafft eine so noch nie erfahrene Wortlautdichte. Das Gedicht Monterrey, (königs berg?) gibt im Grunde genaueste Auskunft über sein Entstehen, wenn es vom lautvermächtnis spricht:

von stille zu stille

ausbewegt, so

bewortet augzeit sich

vorüberheit dem ohr, eigenstimmig


An anderer Stelle definiert José Oliver das Gedicht als schnappschuß wort/bild klang, der unversöhnter handel ist. Damit meint er wohl, daß Gedichte nie abgeschlossene Gebilde sind, mit sich selbst uneins und unfertig bleiben wie der Handel zwischen Welt und Sprache, Erfahren und Benennen. So zitiert er auch gern Octavio Paz mit dessen poetologischem Satz: Jedes Gedicht ist der Entwurf eines anderen, das wir niemals schreiben werden.

José Oliver hat in seine Gedichte auch Glaubenssätze gestreut, darunter das den Zyklus abschließende, tröstliche Diktum:

als letzter spricht der dichter

und nicht der totengräber


Der Dichter ist der »fernlautmetz«. Er bearbeitet den Ton. Er hebt die vergessenen namen auf und findet für uns die unerwarteten Wörter von tiefem Ernst und flügelhafter Leichtigkeit.

Joachim Sartorius, Sprache im technischen Zeitalter


Hausacher Narren-Codex 1998

Hausacher Narrencodex 1998

Hausacher Narrencodex 1998 – eine poetische Geschichte der Fastnacht in Hausach.

(Diese Auflage ist vergriffen und wurde in den Hausacher Narrencodex 2014 integriert).

 

Unsre Fasent

 

aufgehellt & ausgelassen

fröhlich, gutgelaunt & klar

lachend, krachend, lebensfroh

sonnig, lustig, munter

 

amüsant, fidel & albern

freundlich, freudig, gutgemeint

obenauf, pompös, jovial

sorgenlos & schön

 

komisch, aufgekratzt & spaßig,

töricht, flapsig, affig, blöde,

dämlich, wild & ungestüm,

ungebändigt, übersprudelnd

 

närrisch, ulkig & absurd,

himmelblau & mädchenrosa

rockig, bockig, zotteltriebig

witzig, spritzig, irre, geil

 

simpel, unernst, überschäumend

drollig, rapplig & skurril

irre, anstaltsreif, verrückt

baumausreißend, überspannt.

 

trunken, fiebrig, zeitvergessend

hirnverbrannt, saublooder treffend

unterhaltend & gesellig

possenhaft, originell

 

strahlend, froh & übermütig,

grinsend, herzhaft, aufgedreht

wohlgelaunt & wolkenlos

stillvergnügt & humoristisch

 

sinnlich, üppig, spitz, vernarrt,

lustvoll, schäps & gockelmäßig,

leidenschaflich, schlaflos, hungrig,

frech & schräg & wunderfitzig.

 

heiter, frohgemut & lätz,

jauchzend, schelmisch, spättleschlurfend,

pfauestolz & fedrewischig

päperlutt, präfekterossig.

 

elferblau, & schamesrötig,

schnurrig, masketappend, kindisch

rosslernüchtern, fläschleklar,

wurschtsalatig, kuddelsauer.

 

Immer druff, un niemols hi.

Des wünsch ich uns: Narri!

 

                                  José F.A. Oliver


Hausacher Narren-Codex 2014

Hausacher Narrencodex 2014

Wortvor, ähm…Vorwort

Lätz om Bändel: Fasent sich de Wohn.

Nicht logisch nachvollziehbar, aber in jedem Sinne aller Sinne uugloge wahrhaftig. S isch halt e so, nit oifach so. Wie anders als mit der schulterzuckenden Bemerkung Fasent isch Fasent ließe sich dem Außerheimischen auch nur andeutungsweise vermitteln, dass von der 5. Jahreszeit keiner wirklich verschont bleibt. Ob er sich nun das Narrentreiben mit all seinen irdischen Konsequenzen einverleibt, verstaunt die Augen im Viereck rumdräht oder aber schier fluchtartig dem Halligalli unter der Burg für ein paar Urlaubstage die kalte Winterschulter zeigt : Berührt wird ganz bestimmt jeder im Bändele-Städtle. Das schwör bei Fuße mit gekreuzten Fingern. Zu erklären ist die geheime Leidenschaft der Narrenseele dennoch kaum, nu devu verzelle kenne selle, die`s tolldreist-wunderfitzig packe duet. Vom Schmutzige Dunnschdig bis zum Aschermittwoch steht Hausach mehr als nämlich Kopf.  Lustpure Lust an der Lust: Schlupfwinkliger Ohnsinn.Von Latsche zu Latsche…

Die ritterlichen Ahnherren auf der Burg zu Huse, denen der erste Festschmaustaumel bei verwegenen Feiern zugeschrieben wird, hätten es im 15. Jahrhundert sicherlich nicht für möglich gehalten, dass das

närrische Fieber im Weltenlauf der Zeit immer mehr Menschen anstecken würde und sich irgendwann sogar zur Wunderkur des gesamten Ortes mausern sollte. Wenn das Häs abgestaubt und sich der erste Narrenmarsch im Ton vergreift und dennoch klingt und stimmt, dann hat der Alltag Rast, verschellen für ein paar erholsam-müde Stunden die Glockenrhythmen der Husacher Hansele das innere Gezeter um Pflichten und Leistungsdruck, schlurfen mit den ausgelatschten Strohschuhen der Spättlemadlee die Sorgen um ein paar extra-ordinäre Wunschpegel gelassener durch unsere Straßen und Gassen. Die Fantasie erfindet ein Reizgeflüster im Überfluss, schlägt den Takt der Unentwegten und streut Farben ins Gemüt, die Purzelbäume schlagen und mit ihren Füßen einen Kopfstand fabrizieren. Hand aufs Herz: Dieser überbordenden Fantasie der Närrinen und Narren in unserem feinen Städtle und den wundersamen Kapriolen ihrer Marotten ist dieser erweiterte Codex gewidmet…

 

Der Hausacher Narrencodex ist über die Freie Narrenzunft Hausach zu beziehen und kostet 19,90 Euro (www.narrenzunft-hausach.de)

La Balada del Duende

Duende

Duende

Eine Liebeserklärung in drei Sprachen: Deutsch, Alemannisch und Spanisch-Andalusisch. Eine Hommage an die beiden Kulturregionen mit denen José F.A. Oliver aufwuchs und eins wurde. Das Buch ist auch in Mexiko und Italien verlegt worden.

Markus Manfred Jung schreibt auf Alemannisch (auch zu Duende):

Andaleman

Wo git s des, dass an de Hauptschtooß großi Gedichtfahne vo de Laternen abehängge, Liechtpünkt in de Reklameverschprecher, un eim e Stupf zum Noochdenke gän? Hölderlins „Hälfte des Lebens“ oder im Novalis si „Walzer“, gschponseret vom e Modestüble oder Medaillen-Geschäft? Z Huuse/Hausach im Schwarzwald isch s, wo de „LeseLenz“ scho zum 16. Mool d Poesii in s Stedtli gholt hät. Zum e großartige un siter au große Fescht für d Literatur, wo über bal zwei Wuche in de Schuele, Chindergärte, Wirtschafte un uf em Märt zelebrirt wird. De bekannti Dichter José F. A. Oliver, e Dütsche mit spanische,

nei, en Alemann mit andalusische Wurzle, e Poet, wie s kein zweite git, hät des Fescht für d Literatur in sinre Geburtsstadt gründet un isch au hüt no si Herz un Chopf. „Ich lernte Andalucía, Wunderfitz, Madengele, amapola, Akkordarbeit und Stempeluhr, Heimat, Gastling, patria. Matrosenanzug, Lederarsch, Transit“ schribt er in sim Buech „Mein andalusisches Schwarzwalddorf“. Er verbindet d Welt mit de Heimet un über si dichterischi Sprooch d Heimet mit de Welt. Kei Wunder also, dass uf einre Fahne au im Johann Peter Hebel si Gedicht „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“ prangt, gschtiftet von re Schriinerei. Un kei Wunder, dass bi de Weltschprooch Poesii zwüsche Dütsch, Arabisch, Indisch, Shona oder Englisch all wider s Alemannischi si Bilderchraft un Klangwucht entfalte darf. Disjohr zum Bischpil vor allem durch de gnitzig tiefsinnigi Schwiizer Dichter Adrian Naef.

Dass de José, Schosse, Tschossi oder wien em d Huusemer liebevoll au immer sage, nit numme als Fasnächtler sin alemannische Dialekt uspackt, sondern ihn au lebt, grad so wie si andalusischis Spanisch un si Dütsch, un dass er de poetische Chraft vom Dialekt au noochschpüre tuet, hät er scho in sim dreischproochige Gedichtband „Duende“ zeigt, wo im Nochberörtli bim Drey-Verlag uusechoo isch: „Duende… S Lied us de Feldfuhre talus ons Wasser… El Cante de los surcos hacia el mar… Sang der Ackerfurchen ins Meer…“

Markus Manfred Jung

Duende

Austernfischer, Marinero, Vogelfrau

(Nur noch antiquarisch zu erhalten)

Das Arabische Buch

Sprache: Deutsch

1. Auflage (1997)

Gebunden,

190 Seiten

ISBN: 9783899301366

Austernfischer, Marinero, Vogelfrau

Es herrscht viel­mehr nun in diesen Gedichten – man darf an den Spanier Gongora, den Fran­zosen Mall­armé oder, was die deut­sche Sprache betrifft, an den späten Celan denken – ein distan­ziert-kaltes Meer­blau, das Oliver, der mari­nero dieser Gedichte, bei Gele­gen­heit auch ein Küsten­blau oder Hori­zont­blau nennt… Es lohnt sich auch hier und viel­leicht gerade hier, José Oliver zu lesen. Er ist ein Mann, der viel wagt und daher am Ende gewinnen wird. Denn wir haben es bei diesem Chamisso-Preis­träger mit einem Autor zu tun, der das Zeug und Werk­zeug hat, deut­sche Verse zu schreiben, nach deren Lektüre wir sagen werden: Ecce poeta!“ (Harald Hein­rich)

Weil ich dieses Land liebe

(nur noch antiquarisch erhältlich)

ISBN: 9783923446940

(früher: 3923446942)

Verlag: Berlin : Das Arab. Buch

Auflage: 1. Aufl.

Erschienen: 1991.



Weil ich dieses Land liebe

Wenn es gestattet ist, die frühen Gedichte von José Oliver – in freier Anlehnung an eine von Picasso her bekannte Periodisierung – die Gedichte seiner grünen, und zwar olivgrünen Periode zu nennen, so umfasst diese Periode auch Gedichte, die bereits den Ton angeben für die zweite, die ich die graue, und zwar aschengraue Periode dieses Dichters nennen möchte. Zu ihnen gehören die Gedichtbände Weil ich dieses Land / liebe (1991), Vater unser in Lima (1991) und vor allem der nach meinem Urteil besonders schätzenswerte Gedichtband mit dem suggestiven – und natürlich ironisch zu verstehenden – Titel Gastling. (1993)  

Harald Weinrich


Heimatt und andere FOSSIL TRÄUME

Das Arabische Buch

Sprache: Deutsch

2. Auflage (1989)

Broschur, 88 Seiten

ISBN: 9783899300024

Preis: 10.20 €

Heimatt und andere FOSSIL TRÄUME

Mit dem tiefen Gefühl des Anda­lu­siers, dem nüch­t­ernen klaren Blick des Euro­päers und dieser ganz persön­li­chen Leben­s­er­fah­rung hat José F.A. Oliver ein lyri­sches Werk geschaffen, das der Angst vor dem Fremden, vor Sprach­lo­sig­keit Wider­stand leistet, im Namen derer, die nicht wie Oliver über eine wunder­bare Stimme und litera­ri­sche Bega­bung verfügen. (Deut­sch­land Radio)

Vater unser in Lima

(Nur noch antiquarisch zu erhalten)

Sondereinband: 80 Seiten

Verlag: Heliopolis (1991)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3873241064

ISBN-13: 978-3873241060

Vater unser in Lima

„In der Rhythmizität der Verse ist Olivers Herkunft.  Besonders spürbar, wie eine Kritik zu Vater unser in Lima, das in Venezuela auf Deutsch gelesen wurde, bestätigt: dazu sagte ein venezolanischer Kritiker, dass er nirgends das  Andalusische so nahe gefühlt habe wie in den diesen Versen. Der den Gedichten zugrunde liegende Rhythmus stammt also, wie auch der Autor selbst erklärt, aus der andalusischen Tradition der Oralität und lässt sich wie eine Partitur lesen.“


Yvonne Jock, Zagreb

Auf-Bruch

Das Arabische Buch

Sprache: Deutsch

4. Auflage (1997)

Broschur, 96 Seiten

ISBN: 9783899300031

Preis: 12.70 €

Auf-Bruch

Wir haben es zu tun mit einem Talent von eigenem Rang, mit einem Dichter voll­kommen selb­stän­diger Dignität, mit einem Schrift­s­teller von seltenem Ernst. Oliver gibt den Worten ein Eigen­ge­wicht – oder nimmt sie bei ihrem Eigen­sinn -, daß Inhalte mit der Leich­tig­keit von Schmet­ter­lings­flü­geln trans­por­tiert werden. Die ZEIT